Henrik Wolff findet, er hat den schönsten Arbeitsplatz der Welt. Der gelernte landwirtschaftlich-technische Assistent leitet nach der Fortbildung zum Pflanzentechnologiemeister die Zuchtstation eines Unternehmens aus der Pflanzenzüchtung. Er kümmert sich um seine Maschinen und alles, was mit dem Anlegen und Pflegen der über 3.000 Versuchsparzellen zu tun hat. Begleitet ihn im Video bei seinem Arbeitsalltag.
Der schönste Arbeitsplatz der Welt
Als Leiter einer Zuchtstation ist Henrik verantwortlich für seine Maschinen, die Planung und Pflege der Versuchsparzellen.
"Die Folgen des Klimawandels werden von Jahr zu Jahr sichtbarer und treffen die Landwirtschaft empfindlich. Wir Kartoffelzüchter und Kartoffelzüchterinnen arbeiten seit Jahren an modernen neuen Sorten, die besser an extreme Umweltbedingungen angepasst sind, um die Erträge und den Kartoffel anbauenden Landwirten und Landwirtinnen ein stabiles Einkommen zu sichern."
Dr. Heinrich Böhm, Böhm Nordkartoffel Agrarproduktion GmbH & Co. OHG
"Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Witterungsextreme rückt die Sorte bzw. deren Entwicklung verstärkt in den Fokus der Getreidezüchter und -züchterinnen. Trocken- und Hitzestress, Wurzelwachstum sowie Insektenbefall erfordern eine verstärkte züchterische Beachtung."
Wolf von Rhade, Nordsaat Saatzucht GmbH
"Die Ausrichtung der Züchtung von Gräsern ist vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Witterungsextreme bereits in den letzten Jahren angepasst worden. Hier suchen wir im Verbund mittelständischer Züchtungsunternehmen zum Beispiel nach trockenheitstoleranter Genetik in etablierten und neuen Arten, ohne jedoch klassische Zuchtziele aus den Augen zu verlieren. Die Trockenperiode des Jahres 2018 bestätigt uns in unserem Vorgehen."
Johannes Peter Angenendt, Deutsche Saatveredelung AG
Das Ziel der Züchterinnen und Züchter von Öl- und Eiweißpflanzen ist, Sorten auch unter schwierigen gesetzlichen Rahmenbedingungen bestmöglich an die klimatischen Änderungen anzupassen. Wetterextreme bieten die Chance, auf Resistenzen oder Toleranzen zu selektieren, die im Gewächshaus oder auch im Freiland schwierig zu simulieren sind. Im Zuchtgarten wird die Selektion ständig angepasst – abhängig vom jeweiligen Wetterextrem und des damit verbundenen Stresses für die Pflanzen. Dies bedeutet allerdings nur einen langsamen Fortschritt. Neue Methoden wären ein gutes Werkzeug, effektiver auf die sich wandelnden Bedingungen reagieren zu können.
Dietmar Brauer, Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG
"Die Züchtung der Zuckerrübe wird sich vor dem Hintergrund des Klimawandels auf Perioden mit verstärkter Trockenheit und auf erhöhte Temperaturen einstellen müssen. Zudem hat sich in den vergangenen Jahren auch der Druck von Krankheiten und Schädlingen erhöht. Deshalb gilt es, Sorten mit stärkeren Resistenzen zu züchten – auch mit Blick auf Schädlinge, die aufgrund steigender Temperaturen in neue Gebiete vordringen könnten."
Dr. Peter Hofmann, KWS SAAT SE
"Extreme Trockenheit bedeutet für die Züchtung und die Zuchtziele von Gemüse eine besondere Herausforderung. Hitze, Trockenheit und Sonneneinstrahlung erfordern nicht nur mehr Bewässerung, sondern beeinflussen auch direkt unsere Kreuzungserfolge durch geringen Samenertrag, zu schnelle Blüte und zu wenig oder schlechten Pollen. Wichtiger als technische Anforderungen ist für uns Züchter und Züchterinnen die langfristige Ausrichtung unserer Zuchtarbeit. Viele traditionelle Kulturarten müssen dem Klimawandel angepasst, Zuchtziele neu definiert und Zuchtprogramme umgeschrieben werden."
Joachim Middendorf, Hazera Seeds Germany GmbH
"Die diesjährige Witterung hat dem Weinbau in weiten Teilen einen guten Herbst beschert. Junganlagen und Reben auf leichten Böden litten 2018 jedoch unter Trockenheit. Die Unterlagenzüchtung nutzt neuartige Phänotypisierungsverfahren, um rasche und tiefe Durchwurzelung als Zuchtziel zu realisieren."
Prof. Dr. Reinhard Töpfer, Julius-Kühn-Institut (JKI) Bundesforschungsanstalt für Kulturpflanzen, Institut für Rebenzüchtung
"Die Maiszüchtung wird vor dem Hintergrund der öfter auftretenden Witterungsextreme verstärkt z. B. auf Trockenstress oder höchste Standfestigkeit bei Starkwindereignissen ausgerichtet sein müssen. 2018 bietet der Züchtung für beide Merkmale beste Selektionsmöglichkeiten, um diesbezüglich Fortschritte zu erzielen. Durch die Veränderung der Rahmenbedingungen im Bereich der N-Düngung wird die Selektion auf N-Effizienz zusätzliche Bedeutung erhalten. Dies dürfte mit einer Verbesserung des Wurzelsystems einhergehen und damit auch die Widerstandsfähigkeit bei Trockenperioden verbessern."
Thomas Mallmann, KWS SAAT SE