Wie viel Frost ist wann gut?
Spätfröste, die nach Beginn der Vegetationsperiode und damit für die Pflanzen zur falschen Zeit auftreten, können grundsätzlich alle Kulturen betreffen, aber während Speisezwiebeln und Zuckerrüben beispielsweise unempfindlicher sind als Mais und Weizen, können Spätfröste bei Reben oder Obst während der Blütezeit zu erheblichen Ertragseinbußen führen. Ebenso kann zu früher Frost im September oder Oktober die Ernten bei Wein und Obst gefährden.
So wie Früh- und Spätfröste können auch extrem niedrige Temperaturen zur falschen Zeit Schaden anrichten. Wenn bei dauerhaft sehr niedrigen Temperaturen eine schützende Schneedecke fehlt, kommt es zu Kahlfrösten – und im ungünstigen Fall zur sogenannten Auswinterung, das heißt zum Abfrieren der Pflanzen.
Überwinternde Ackerkulturen wie Winterweizen, Wintergerste, Roggen und Winterraps können bereits ab einer Temperatur von unter -15° C von dieser Auswinterung betroffen sein.
Nach den Ergebnissen von Klimaforschern hat die durchschnittliche Zahl der Tage mit extremen Winterfrösten in den letzten 50 Jahren tendenziell abgenommen. In der Periode 1981 – 2010 waren durchschnittlich etwa sieben Tage mit Temperaturen von unter -10° C zu verzeichnen; zwischen 1961 und 1990 waren es dagegen noch acht Tage. Für die Zukunft wird erwartet, dass die Zahl der Wechselfrosttage ebenso wie die Gefährdung durch Früh- und Spätfröste zurückgehen wird.