Gustav Adolf Dippe (1824-1890)
Als Kind einer Gärtnerfamilie mit langer Tradition musste Gustav Adolf Dippe schon früh, mit knapp 20 Jahren, Verantwortung für das Familiengeschäft, eine 7,5 Hektar große Gärtnerei, übernehmen. Zusammen mit seinem Bruder Christof Lorenz Dippe weitete er die Aktivitäten des Unternehmens aus und gründete 1850 die Firma Gebrüder Dippe, die es zu weltweiter Bekanntheit brachte und bis 1945 zu einer der größten Saatzuchtfirmen zählte. Neben vielfältigen Aktivitäten des Unternehmens im Gemüse- und Zierpflanzenbereich, konzentrierte sich Dippe auf die züchterische Arbeit mit der noch wenig verbreiteten landwirtschaftlichen Kulturart Zuckerrübe und führte moderne Verfahren in Züchtung und Selektion ein. Wahrscheinlich als einer der ersten Zuckerrübenzüchter in Deutschland wandte er das Verfahren zur Individualauslese mit Prüfung der Nachkommenschaften an. Zeitlebens war er der Wissenschaft zugewandt und integrierte neueste Erkenntnisse in die praktische Züchtungsarbeit. Bis zu seinem Tod 1890 hatte sich die bewirtschaftete Anbaufläche des Unternehmens auf 2.500 Hektar vervielfacht.
Quellen: Biographisches Lexikon zur Geschichte der Pflanzenzüchtung / Interessensgemeinschaft Saatguttradition