Ferdinand von Lochow (1849 - 1924)
Bedeutender Roggenzüchter
Mit dem Antrieb, das in Familienhand befindliche, landwirtschaftlich genutzte Rittergut in Petkus rentabler zu machen, widmete sich Ferdinand von Lochow zeitlebens der Ertragssteigerung auf den kargen Böden des Guts. Nach anfänglichen landwirtschaftlichen Anbauversuchen entschied er 1881, mit der systematischen Züchtung von Roggen zu beginnen. Während andere Züchter und Züchterinnen zu dieser Zeit vor allem nach einzelnen Eigenschaften wie große Körner selektierten, war der Maßstab Lochows für die Auslese guter Einzelpflanzen eine Kombination aus verschiedenen Merkmalen wie z. B. Winterhärte, eine volle Ähre und gleichmäßig große und runde Körner. Der so gezüchtete „Petkuser Winterroggen“ zeigte bereits in den 1891 begonnenen Sortenprüfungen eine bemerkenswerte Ertragsüberlegenheit von bis zu 11 Prozent gegenüber den Vergleichssorten. Die dadurch generierte Nachfragesteigerung nach Lochows Sorten konnte nur mithilfe ausgewählter Landwirte erfolgen, die für die Saatgutvermehrung engagiert wurden. Ferdinand von Lochows Züchtungsaktivitäten waren breit aufgestellt. Neben Roggen bearbeitete er auch Kartoffeln, Hafer und Lein, später sogar Luzerne, Mais und Kiefern züchterisch.
Quelle: Bibliographisches Lexikon zur Geschichte der Pflanzenzüchtung, Gesellschaft für Pflanzenzüchtung